Der Vierjährige fühlt sich durch die große Auswahl an Farben überfordert, der Zweitklässler findet es zutiefst ungerecht, dass er keinen eigenen Fernseher hat und die Wände nicht Weltall-Schwarz streichen darf. Wenn es um die Mitbestimmung von Kindern bei der Einrichtung „ihres kleinen Reiches“ geht, sind Augenmaß und Fingerspitzengefühl gefragt. Denn Kinder sind erst ab einem bestimmten Alter in der Lage, zwischen mehreren Optionen abzuwägen und längerfristige Entscheidungen zu treffen. Mitbestimmung will gelernt sein. Um die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern, sollten Eltern die Kinder bereits frühzeitig – aber klar altersgerecht – in die Entscheidungsprozesse einbeziehen.
Bis drei Jahre – Vorauswahl statt freier Wahl
Willst du lieber Dschungel- oder Piraten-Vorhänge? Sind beide Optionen attraktiv, ist es für Kinder bis etwa Drei sehr schwierig, die Pro- und Contra-Argumente abzuwägen. Deshalb sollten Eltern eine Vorauswahl treffen und das Kind mit Ja-Nein-Fragen statt mit offenen oder ausschließenden (entweder-oder) Fragen in den Entscheidungsprozess einbeziehen. Findest du die Piratenvorhänge toll? Ja? Gekauft!